Knieperkohl
Bedeutung · Beispiele · Synonyme · Herkunft · Grammatik
Bedeutung
Der Knieperkohl ist eine kulinarische Spezialität der Prignitz im Nordwesten Brandenburgs. Er entwickelte sich aus einem Arme-Leute-Essen. Beim Knieperkohl handelt es sich um keine besondere Zuchtrichtung des Gemüsekohls, sondern um eine Mischung verschiedener Kohlsorten. Heute enthält eine typische Rezeptur 60 % Weißkohl, 30 % Grünkohl (= Braunkohl) und 5 % blauen Markstammkohl (= Futterkohl). Die vorverarbeiteten Kohlsorten werden mit Weinreben und Speisesalz geschichtet eingelegt und wie Sauerkraut milchsauer vergoren. Der so entstandene Knieperkohl wird in einer Schmorpfanne mit Fett gebacken oder gebraten. Mit Pellkartoffeln und Speck, Knacker oder Kasseler entsteht ein deftiges Gericht. Es wird typischerweise im Winter verzehrt.
Beispiele
- Knieperkohl ist eine gesunde Kost der kalten Jahreszeit.
- Die Geschichte des Knieperkohls beginnt im 17. Jahrhundert.
- Ohne Fleisch ist Knieperkohl auch schmackhaft.
Synonyme
suern Knieper, in Perleberg: Suern Hansen, Suren Hansen
Herkunft
Die Bezeichnung ist aus Knieper
und Kohl
zusammengesetzt.
Knieper
ist niederdeutsch für Kneifer
. So wird auf Helgoland ein mit dem Knieperkohl nicht verwandtes Essen aus den Scheren des Taschenkrebses ebenfalls Knieper
genannt. Von der Bedeutung kneifen abgeleitet kann kniepern
auch geizen, knausern heißen. Die Bezeichnung Knieperkohl
wird aber mit einer eventuell blähenden, das heißt schmerzhaft drückenden, zwickenden, kneifenden Wirkung bei Genuss von viel Knieperkohl erklärt.
Das Wort Kohl
geht auf lateinisch caulis
für Stängel, Strunk zurück und ist der deutsche Name der Pflanzengattung Brassica, speziell auch für den Gemüsekohl Brassica oleracea, von dem verschiedene Zuchtformen zu den Zutaten des Knieperkohls gehören.
Trennung
Knie-per-kohl
Grammatik
Substantiv, maskulin
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Knieperkohl | – |
Genitiv | des Knieperkohl(e)s | – |
Dativ | dem Knieperkohl | – |
Akkusativ | den Knieperkohl | – |